Sind Ihre Augen fit für die digitale Welt

Sind Ihre Augen fit für die digitale Welt?

Bewegungsverführer im (Büro-) Alltag

Die Augen brennen, jucken, tränen, sind gerötet und müde. Das kennt fast jeder, der täglich intensiv und über viele Stunden sich mit Bildschirm und Displays von PC, Tablet oder Smartphone beschäftigt. Arbeiten am Bildschirm ist Schwerstarbeit für die Augen. Resultate daraus sind außerdem Verspannungen im Nacken oder Rücken sowie Kopfschmerzen. All diese unliebsamen Auswirkungen auf den menschlichen Körper resultieren aus dem Starren auf Bildschirme und Displays. Vor allem der Mangel an Augenbewegungen, Blickwechseln und auch die Bewegung führen zu einem stressigen Stehen am Arbeitsplatz.

Es gibt viele Ursachen für gestresste Augen. Hier finden Sie drei typische Auslöser

Auslöser #1: Laptop am Küchentisch

Nutzen Sie z. B. im Home-Office vermehrt den Laptop und sitzen dabei im Esszimmer, so werden sich Ihr Bewegungssystem und Ihre Augen auf die Rahmenbedingungen einstellen. Um am Bildschirm des Laptops etwas sehen zu können, fordert der starre Tisch und Stuhl gemeinsam mit dem Laptop ein starkes Abweichen von der natürlichen, physiologischen Arbeitsweise des Bewegungsapparates. Durch die tiefe Position, Größe des Bildschirms und die fehlende Unterstützung von Tisch und Stuhl ist die Halswirbelsäule nach vorne gelehnt und der Kopf rotiert nach hinten. Darüber hinaus überstecken Sie Ihren Nacken und legt sich dabei in Falten.

Wussten Sie, dass der Kopf 4 bis 5 Kilo wiegt? In der Haltung vor dem Display verstärkt sich das Gewicht auf 20kg. Diese zusätzlichen Kilos kommen daher, dass der Kopf sich außerhalb der Achse befindet und die Muskulatur in Anspruch genommen wird, um den Kopf zu halten. Dadurch verspüren Sie in Ihrem Nacken Schmerzen oder Verspannungen.

Die Wirbelsäule wird in eine krumme Körperhaltung fallen. Der Kopf mit seinem Gewicht von 4 bis 5 kg ist nach vorne verschoben und somit außerhalb der Achse, in der die Muskulatur ihn optimal halten kann. Durch die Bewegung nach vorne, erhöht sich zusätzlich das von der Nackenmuskulatur zutragende Gewicht des Kopfes. Wird diese Körperhaltung immer wieder oder sehr lange eingenommen, sendet die Nackenmuskulatur Warnsignale im Sinne von Schmerz oder Verspannung, um auf die unökonomische Arbeitsweise aufmerksam zu machen.

Wissen Sie, wie Sie am einfachsten im ersten Schritt Ihren Schmerzen oder Verspannungen entgegenwirken können? Die Mindestanforderung für diese Art zu arbeiten ist, dass Bildschirm und Tastatur getrennt werden. Anders lassen sich Seh- und anthropometrische Anforderungen nicht in Einklang bringen.

Auslöser #2: Bildschirmeinstellung – Herausforderung für Augen und Körper

Sehen Sie manchmal unscharf, wenn Sie an Ihrem Bildschirm arbeiten? Dafür sind oft die Sehbedingungen ausschlaggebend und außerdem können Menschen nur in einem eng begrenzten Bereich scharf sehen. Folglich ist es ganz normal, dass Sie Ihre Kopf- und Körperhaltung so ausgerichtet, dass die Sehobjekte gut wahrnehmen.

In einer physiologisch günstigen Haltung im Sitzen und im Stehen ist der Kopf leicht nach vorne geneigt. Deshalb ist auch die Sehachse aus der Horizontalen nach unten geneigt. Im Sitzen beträgt diese Neigung ca. 35 Grad. Daraus ergibt sich eine Referenzsitzhaltung, in der bei Bildschirmarbeit die Sehachse senkrecht auf die Oberfläche des Bildschirms in der Bildschirmmitte trifft.

Für die optimale Einstellung des Arbeitsplatzes empfehle ich einen Abstand zum Bildschirm von mindestens 60 cm betragen (eine Armlänge). Für die Einstellung der Neigung empfehle ich/Wissenschaftlich, dass dieser sich 10-20 Grad unter der Augenhöhe befindet. Regelmäßig beobachten wir in Büros, dass die Menschen den Monitor zu hoch und zu senkrecht eingestellt haben – Sie wissen nun, dass daraus Verspannungen resultieren.

Immer häufiger wird in Büros an mehreren Bildschirmen gleichzeitig gearbeitet. Diese ordnet man bevorzugt nebeneinander an, um einen guten Überblick zu haben. Mehrere Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die Verwendung von zwei oder mehr Monitoren zu einer deutlichen Verbesserung der Leistung führen kann.

Für das Meistern der Herausforderungen für die Augen und den Körper im Rahmen der Bildschirmeinstellung sind die Aspekte wie Blickrichtung, Blickwinkel, Betrachtungsabstand und Betrachtungszeit folglich höchst ausschlaggebend.

Auslöser #3: Brille für die Computerarbeit

Eine Lesebrille benötigen vielen Menschen zwischen 40 und 50 Jahre, wenn die Alterssichtigkeit einsetzt. Häufig sehe ich Menschen mit einer Lesebrille am Bildschirmarbeitsplatz. Allerdings gibt es auch hier einiges zu beachten!

Die Lesebrille ist nur für Entfernungen im Nahbereich bis zu 40 cm geeignet, nicht aber für den am Bildschirm benötigten Sehabstand zwischen 50-70 cm. Die Folge: Falls Sie Ihre Lesebrille auf der Nase behalten, kriechen Sie näher an das Gerät heran und legen den Kopf in den Nacken. Die Fehlhaltung ist perfekt! Eine Fehlhaltung ist auf Dauer ein potenzielles Gesundheitsrisiko und häufig der Auslöser für Beschwerden im Nacken und Augenbereich.

Welche Vorteile hat eine Bildschirmarbeitsplatzbrille?

Die Gläser der Bildschirmarbeitsplatzbrille sind explizit für die kurzen und mittleren Distanzen geschliffen. So hat man die beste Sicht auf eine Entfernung zwischen 40 und 70 cm.  Das entspricht in etwa dem Abstand Auge – Monitor.  Da das Sichtfeld im mittleren Bereich am größten ist, kann man, ohne den Kopf nach oben oder unten zu bewegen, sowohl Bildschirm, Tastatur, Akten oder eine gegenüber sitzende Person jederzeit scharf sehen. Dabei bleibt der Körper immer relaxed und es gibt keine Verspannungen im Nacken

Nutzen Sie die Angebotsvorsorge bei Ihrem Arbeitgeber und lassen Sie Ihre Augengesundheit und Sehleistung prüfen. Einen Sehtest dürfen auch Augenoptiker durchführen. Machen Sie ein Bild von Ihrem aktuellen Arbeitsplatz, messen Sie den Abstand Augen – Monitor und lassen Sie sich von Ihrem Augenoptiker individuell beraten!

Tipp: Viele Arbeitgeber bezuschussen eine Bildschirmarbeitsplatzbrille. Fragen Sie doch einmal nach.

Kennen Sie schon meinen neusten Tipp für eine kleine AugenPause? Diese Technik nennt sich: Palmieren (Abschirmen)

Durch das Palmieren erholen sich die Augen und eignet sich sehr gut bei kurzen BildschirmPausen. Reiben Sie die Handflächen aneinander um sie zu erwärmen und zu energetisieren. Dann legen Sie die Finger übereinander und legen die Handflächen sanft über die geschlossenen Augen. Hierzu empfehle ich die Ellenbogen auf dem Tisch abzustützen. Die Augen bleiben für ca. 10-20 Atemzüge geschlossen und Sie genießen die Wärme und Dunkelheit, atmen entspannt und tief in das Dunkel der Augen aus. Öffnen Sie anschließend blinzelnd Ihre Augen. 

Die Augen sind entspannter und Sie können weiter produktiv arbeiten!